Zwei Wirte, zwei Freunde: Willi Schlögl und Johannes Schellhorn.

Zwei Wirte, zwei Freunde: Willi Schlögl und Johannes Schellhorn.
© Peter Rigaut / Freundschaft

Auf (in) die »Freundschaft«!

Ex-Cordobar Wirt Willi Schlögl hat in Berlin-Mitte eine neue Weinbar eröffnet. Eine echte Wirtschaft, in der man auch mal einen Schnaps trinken kann.

Willi Schlögl hatte länger Pause gemacht. Nicht mit dem Weintrinken, das nicht. Aber nach dem Ausscheiden aus der Cordobar im Februar dieses Jahres sah man den gebürtigen Steirer eher selten in Berlin. Stattdessen war er viel auf Reisen. Ein Winzerbesuch hier, eine Hochzeit dort, Hauptsache, mal raus aus der Stadt. Jetzt ist Schlögl zurück. Gemeinsam mit einem weiteren Szene-Sommelier Berlins, Johannes Schellhorn (ehemals »Nobelhart&Schmutzig«) hat er eine Weinbar eröffnet: »Freundschaft« heißt sie schlicht und befindet sich in Mitte, gleich gegenüber der Staatsbibliothek.

Österreichisch-deutsche Kooperation

»Freundschaft, weil ich unbedingt einen deutschen Namen wollte«, sagt Schlögl im Gespräch mit Falstaff. »Freundschaft, das ist gesellig, da kommen Leute zusammen. Man trinkt gern auf die Freundschaft, das bot sich also an.« Natürlich verbindet auch die zwei Wirte eine solche: Sie lernten sich vor zwei Jahren kennen, verstanden sich gleich auf Anhieb und beschlossen, irgendwann mal etwas zusammen zu machen, wie Schlögl sagt. Er kommt bekanntlich aus der Steiermark, Schellhorn aus Salzburg, zusammen sind sie nun das nächste Austria-Duo, das Berlins Gastroszene aufmischt. Mit deutscher Kooperation muss man hinzufügen, denn beteiligt sind neben den beiden Sommeliers auch Stephan Landwehr und Moritz Estermann (Grill Royal Gruppe) sowie der Autor und Journalist Thomas Hüetlin.

Das Essen ist rustikal

Eine echte Bar haben sie entworfen, mit Theke für 40 Leute, etlichen Stehplätzen und rundem Tisch in der Mitte. Zwar stehen 500 Weine auf der Karte, von 30 Euro bis 990 Euro, doch soll die Grundausrichtung durchaus rustikal bleiben. Der Hauswein ist ein »Doppler«, so heißt die 2-Liter-Flasche, die in Österreich traditionell dem Zechwein des Weinguts vorbehalten war. In der »Freundschaft« kommt der eigens abgefüllte Doppler allerdings vom Premium-Winzer Armin Tement aus der Steiermark und ist ein Sauvignon Blanc (5 Euro/0,1l).
»Wir sind eine Wirtschaft mit Wein, Schnaps, ohne Cocktails aber genug Platz für Dates, Verkostungen und den gepflegten abendlichen Umtrunk. Ebenso gibt’s Kleinigkeiten zu essen, damit man nicht so schnell betrunken wird«, sagt Schlögl. Das Essen ist im Vergleich zu anderen Berliner Weinbars eher schlicht gehalten. Küchenchefin Stefanie La bietet etwa ein Rindfleischsalat mit steirischem Kernöl an, Spanferkel-Sandwich oder Gulasch.
Gut möglich, dass die »Freundschaft« demnächst jede Menge neue Freunde hat.

Info

Freundschaft
Mittelstrasse 1
10117 Berlin

Öffnungszeiten: Di – Sa ab 17 Uhr
www.instagram.com/bar_freundschaft/

Philipp Elsbrock
Philipp Elsbrock
Autor
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