Alles Gute, Eckart Witzigmann!

Falstaff gratuliert dem »Koch des Jahrhunders« zum runden Geburtstag und wirft einen Blick zurück.

Es war im Jahr 1941, als Eckart Witzigmann im österreichischen Bad Gastein das Licht der Welt erblickte. Jetzt feiert er seinen 70. Geburtstag und kann auf eine wahrlich eindrucksvolle Karriere zurückblicken. Witzigmann hat alles erreicht, wovon ambitionierte Köche träumen. Er hat bei den besten Köchen des 20. Jahrhunderts gelernt, er hat Höhen und Tiefen durchlebt, er hat die Michelin-Sterne vom Himmel geholt und er wurde als einziger »Nicht-Franzose« von Gault Millau zum »Koch des Jahrhunderts« gekürt. Doch der Reihe nach.

Von Bad Gastein nach Washington
Von 1957 bis 1960 absolvierte Witzigmann im Hotel Straubinger in Bad Gastein eine klassische Kochlehre. Danach zog der talentierte und ehrgeizige Jungkoch in die Welt hinaus und sammelte Erfahrungen in den renommiertesten Häusern der Welt. Dazu zählen die »Operakällaren« in Stockholm, »Cafe Royal« in London, die » Villa Lorraine« in Brüssel und der »Jockey Club« in Washington. Paul Bocuse, Paul Simon, Roger Vergè, die Brüder Troisgros und besonders Paul Haeberlin haben das außergewöhnliche Talent Witzigmanns erkannt und ihn in seiner Entwicklung gefördert. Witzigmann verbrachte insgesamt 13 Jahre im Ausland, bevor er sich 1971 daran machte, mit dem Münchner »Tantris« die deutsche Küche zu revolutionieren.

Erstmals drei Sterne in Deutschland
1978 eröffnete Witzigmann sein eigenes Lokal, die legendäre »Aubergine« in München, die als erstes deutsches Restaurant mit drei Michelin-Sternen geadelt wurde. Wie er selbst von großartigen Kochpersönlichkeiten profitiert hat, förderte er auch selbst Talente wie Harald Wohlfahrt, Hans Haas, Bobby Bräuer, Joachim Gradwohl, Alfons Schuhbeck, Johann Lafer, Silvio Nickol oder Jörg Wörther, um nur einige zu nennen. Auch Roland Trettl ist ein Schützling des Salzburgers und heute auch der einzige, der noch unmittelbar von der Erfahrung Witzigmanns profiteren kann. Trettl ist der Chef des Restaurants »Ikarus« im Hangar 7 bei Salzburg, in dem Witzigmann ein bislang einmaliges Konzept umgesetzt hat: Monatlich ist ein anderer Starkoch zu Gast und bereitet unter der Regie Trettls ein aufwendiges Menü zu.

Auf Augenhöhe mit den Legenden
Mit den Jahren sammelte Witzigmann unzählige Auszeichnungen und Ehrungen. Über allen steht aber sicherlich der Titel »Koch des Jahrhunderts« mit dem vor ihm nur drei andere Meister ausgezeichnet wurden: Paul Bocuse, Joel Robouchon und Fredi Girardet. Diese höchste Auszeichnung der Kochwelt wurde seit 1994 nicht mehr verliehen.

Lieber Eckart Witzigmann, das Falstaff-Team wünscht alles Gute zum Geburtstag!

(von Bernhard Degen)

Bernhard Degen
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