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Im hauseigenen Restaurant des wiedereröffneten Flagship-Stores in Paris »Monsieur Dior« wird französische Küche ganz nach dem Geschmack des Designers serviert. Das Menü beinhaltet seine Leibspeisen wie Brathähnchen gefüllt mit Kräutern und Frischkäse und Endiviensalat.

21.04.2022 - By Nada Andjelic

Im hauseigenen Restaurant »Monsieur Dior« sorgt der ehemalige Küchenchef des gegenüber liegenden Plaza Athénée Jean Imbert für das kulinarische Wohl. »Monsieur Dior ist damals an Montaigne gezogen, um in der Nähe des Plaza Athénée sein zu können – ich liebe die Anspielung auf diese Geschichte«, schmunzelt Imbert, dessen Kreationen sich auch viele Prominente wie Beyoncé, Marion Cotillard und Robert De Niro schmecken lassen, »Christian Dior wäre sicherlich sehr stolz auf uns, wenn er das hier sehen könnte.«

Celebrity-Koch Jean Imbert richtet sich nach Diors Version seiner Lieblingsgerichte. »Monsieur Dior mochte echte französische Küche«, so Imbert, »Gerichte wie Brathähnchen gefüllt mit Kräutern und Frischkäse, Endiviensalat und pochierte Eier mit Artischockenherzen. So ist die Speisekarte von seinen Favoriten inspiriert.« Seit 2019 recherchierte der Koch im Stillen und studierte sogar die Dior-Archive, um die Sensibilität des Gründers der Marke zu verstehen.

Liebe zum Detail

Serviert werden die Speisen auf edlem Dior-Porzellan, getrunken wird aus feinem Dior-Kristallglas. Christian Dior war ein wahrer Gourmet: »Die Zutaten, mit denen wir kochen, sind so edel wie die Materialien der Couture. Was ich an meinem Beruf mag, ist, dass man seinen Geist und seine Hände zusammenbringen muss.«

Die Lieblingsgerichte des Modeschöpfers wurden in dem Buch »Christian Dior: La Cuisine Cousu-Main« gesammelt und veröffentlicht. Online wird das bereits vergriffene Buch um mehrere Hundert und in gutem Zustand um bis zu 1.500 Euro gehandelt.
(Sprache: Englisch & Französisch, Druckausgabe vergriffen, Verlag: La Société Christian Dior)

»Ein Mann, der die Bedeutung und den Kult der Schönheit verstanden hat, immer auf der Suche nach Vollkommenheit, ein Mann mit Herz und Geist, ein wahrer Feinschmecker« heißt es in den ersten Zeilen des Vorworts, in dem sich Thuilier, einer der bekanntesten Köche Frankreichs, über seinen engen Freund Dior äußert. 

Zur 30 Avenue Montaigne

Weitere Infos zum Standort und zu Christian Dior persönlich:

DER SCHICKSALHAFTE STERN

Für den damals 41-Jährigen kam die Entscheidung zur Selbstständigkeit durch ein schicksalhaftes Fundstück zustande. Ihm wurde zuvor von Marcel Boussaac die Stelle der künstlerischen Leitung bei »Philippe et Gaston« angeboten. Als er jedoch grübelnd über dieses Angebot über die Rue du Faubourg schlendert, stolpert er über einen kleinen Gegenstand. Es war ein kleiner metallener Stern, der ihn fortan als sein Glücksbringer begleiten sollte. Er stand vor der englischen Botschaft, hob den kleinen Stern auf und erinnerte sich an seine Kindheit in Granville.

Ein untrügliches Zeichen, das ihn am nächsten Tag zur Ablehnung der Stelle und der festen Überzeugung brachte, ein eigenes Label zu gründen: »Mein Wunsch war, ein Haus in meinem Namen zu bauem, indem alles neu ist.« Die Maison in der 30 Avenue Montaigne wurde so berühmt und wichtig für die Marke, dass Dior beschloss, den Namen Montaigne in eine Produktlinie zu verwandeln.

WIEDERERÖFFNUNG NACH ÜBER ZWEI JAHREN

Nach einer Renovierungsphase von über zwei Jahren erstrahlt die Maison im achten Arrondissement, die bereits zuvor als Symbol für Pariser Eleganz galt, im neuen Glanz. Auf einer imposanten Gesamtfläche von über 10.000 Quadratmeter vereinte der Architekt Peter Marino das großzügige Dior-Museum, die zweistöckige Boutique, ein Restaurant, eine Pâtisserie und drei dazugehörige Gärten, die mit dem Landschaftsarchitekten Peter Wirtz angelegt wurden und jeden Monat neu bepflanzt werden.

Ein weiteres Highlight ist die Suite zur Übernachtung mit Zugang zum Dior-Reich, inklusive 12-köpfigem Personal. Beeindruckend ist auch die Galerie Dior, die die Vision des Designers festhält sowie jene seiner sechs Nachfolger: Yves Saint Laurent, Marc Bohan, Gianfranco Ferré, John Galliano, Raf Simons und Maria Grazia Chiuri. Auf über 2.000 Quadratmetern zeigt dieser Bereich des Haues, der wie ein Museum konzipiert ist, mit einzelnen Stücken aus den Kollektionen und weiteren Objekten die Entwicklung und Geschichte des Hauses.

Für das Interior sorgte New Yorker Designer Peter Marino

Die sorgfältig ausgewählten Möbel stammen unter anderem von Joaquim Tenreiro, Hans Olsen, Gio Ponti, Ado Chale, Claude Lalanne, Delos & Ubiedo und Gabriella Crespi. Hier trifft Vintage auf zeitgenössische Stücke, ein Sofa aus dem 18. Jahrhundert oder Möbel aus den 1940er und 1950er Jahren von Joseph-André Motte.

Der Architekt selbst wurde bereits zum dritten Mal mit der Umgestaltung des Flagship-Stores beauftragt. Peter Marinos Wunsch war es, einen Ort zu erschaffen, an dem »die Menschen sich Zeit lassen und sich gern aufhalten. Neben dem Raum sind das Licht und die Gärten für mich das Wichtigste an dieser Adresse.«

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