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Triests widersprüchliche Schönheit

Frisch gerösteter Kaffee, salzige Meeresluft und karstige Kräuter – und das alles nur einen Katzensprung von Österreich entfernt. Das mondän-morbide Triest lockt mit seinem durchaus eigenwilligen Charme, aber auch mit günstigen Immobilienpreisen.

12.11.2021 - By Heimo Rollett

Lagen lassen sich nicht ändern. Die Historie auch nicht. Triest ist nun mal von Österreich aus gesehen der nächste Zugang zum Meer, die Stadt unterscheidet sich aufgrund ihres Hafens und ihrer Mulitkulti-Geschichte von allem anderen. Das zeigt sich schon im Stadtbild selbst: Neubauten oder gar ganze moderne Quartiere sucht man in Triest vergeblich. 

Substanz mit Überraschung

Das Meer und der hügelige Karst drängen die Häuser zwischen sich zur Stadt zusammen,
da gibt es keinen Platz für Baugrundstücke. Sanierungen sind das große Thema, die sind in Italien aber nicht immer einfach. Viele Vorschriften, viele Unsicherheiten. Die triestinischen Gründerzeithäuser mit jenen in Wien zu vergleichen, ist ein Fehler, sie sind weitaus weniger systematisch geplant, es gibt Niveauunterschiede, die Mittelmauer macht auch mal einen Knick, das eine ist tragend, das andere nicht. Da ist jede Immobilie ein kleines Überraschungssackerl. Auch die Suche und der Erwerb sind keine Selbstläufer, selbst wenn die Preise im Vergleich zu österreichischen Immobilien niedrig sind – ausgenommen Hotspots, die z. B. wegen der überragenden Lage oder dem unschlagbaren Ausblick bereits von internationalen Developern oder Maklern entdeckt wurden. Der Maklermarkt selbst ist sehr unübersichtlich und die behördlichen Vorschriften beim Umbau und bei der Vermietung sind eher etwas für Menschen, die sich damit gerne befassen … Anders stellt sich das natürlich bei echten Luxusobjekten dar, da kauft man das Susi-Sorglos-Paket mit, was sich auch im Preis ausdrückt.

Neues Dorf macht auf alt

Wem das Ruinös-Andersartige der Stadt nicht so gefällt, der fühlt sich vielleicht in einem ehemaligen Steinbruch wohl. 20 Kilometer von Triest entfernt, zwischen dem Schloss Miramare und dem Schloss Duino, wurde in den letzten sechs Jahren das direkt am Meer gelegene Portopiccolo errichtet – ein Dorf auf 35 Hektar Fläche, das architektonisch durchdacht im unteren Bereich als verwinkelte Altstadt daherkommt, aber alles hat, was zu so einer Destination dazugehört: eine Marina für extragroße Yachten, ein Fünf-Sterne-Hotel, 1.200 unterirdische Parkplätze (das Dorf selbst ist autofrei), Beach-Club, Schwimmbad, Bars, Restaurants, Spa und Fitness u. s. w. Gut 400 Apartments wurden errichtet, sie können erworben und in einem Pool weitervermietet oder selbst genutzt werden.

Österreichisches Interesse  

Frischen Wind in die echte Triester Altstadt bringen aktuell Investoren rund um die österreichische JP Immobilien Gruppe. Sie haben vor einem Jahr einen Prachtbau an
der Piazza Vittorio Veneto mitten im Zentrum der Stadt gekauft und wollen auf einer Nutzfläche von rund 19.500 Quadratmeter ein Luxushotel, Wohnungen, Gastro und Retail entwickeln. Das Gebäude kann sich jedenfalls jetzt schon sehen lassen, der Palazzo Compartimentale wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut und diente als Regionaldirektion der Eisenbahn.

Umnutzung alter Hafen

Während die Bevölkerung in Triest leicht abnimmt, scheint bei den Österreichern der Appetit auf Immobilien an der oberen Adria zu steigen. Die größte Baustelle in Triest ist derzeit die Planung der Umnutzung des alten Hafens. Wer hier mit neuen Prachtbauten rechnet, liegt aber falsch. Die Anlagen und Lagergebäude sind denkmalgeschützt. Triest bleibt eben Triest.

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