© Biotop_iophotography

Schöne Bio-Pools und Schwimmteiche

Weicheres Wasser, keine Chemikalien, fast wie der Lieblingssee. Die Vorteile natürlicher Pools und Schwimmteiche sind bekannt. Fernab einfacher Do-it-yourself-Lösungen präsentieren sich die Objekte der Spezialist:innen heute als wahre Meisterwerke der naturnahen Landschaftsgestaltung.

06.07.2022 - By Moritz Weinstock

Die Tradition, sich die Kraft und Schönheit natürlichen Wassers ins Haus oder in den Garten zu holen, reicht weit zurück. Besonders in der japanischen Gartenkultur wird das Spiel mit dem Wasser bis heute zelebriert. Von einfachen Brunnen über klackernde Bambusrohre, die Gebirgsbäche imitieren, bis hin zu fein säuberlich gerechten Kiesbetten, die die Formen von Wellen nachahmen – das unstete Element fasziniert in all seinem Facettenreichtum, es bereichert die Seele durch seinen beruhigenden Klang und erfrischt, wenn die Tage heiß und lang sind. Seit jeher sucht der Mensch deshalb die Nähe zum Wasser, denn nicht nur Philo- sophen wie Thales von Milet wussten um seine Leben stiftende Bedeutung.

Heute dürfen wir uns in westlichen Zivilisationen glücklich schätzen, bestes Trinkwasser über lange Leitungen bis ins Haus und die Wohnung geliefert zu bekommen – und das nahezu kostenlos. Wiener:innen bekommen ihr Leitungswasser beispielsweise direkt aus den steirisch-niederösterreichischen Alpen, wobei die zwei Hochquellenleitungen das Wasser im freien Gefälle ohne eine einzige Pumpe bis nach Wien schicken. Rund 24 Stunden später gießen wir unsere Blumen, baden, duschen oder waschen unsere Wäsche mit Wasser aus bis zu 150 Kilometern Entfernung. Doch genug vom Trinkwasser und dessen unschätzbarem Wert. Wir haben es zu Hause und können damit machen, was wir wollen – auch etwa einen Pool befüllen.

Formvollendet Bei der Gestaltung von Biopools gibt es keine Grenzen. Größe und Form entscheiden die Kund:innen selbst de.bio.top

© Biotop_iophotography

»Grundsätzlich ist die Größe einer biologischen Badeanlage auf die Anzahl der Benutzer:innen abzustimmen.« – DI MARION HANEK, Geschäftsführerin bei GaLaBau Biotop

© SI.MA.pix
»Ein großer Pluspunkt ist, dass Schwimmteiche und Biotop-Living-Pools im Winter befüllt bleiben und die Anlage auch im Winter ein sehr ansprechendes Bild bietet.« – DI MARION HANEK, Geschäftsführerin bei GaLaBau Biotop

Grüne Oase Schwimmteich oder Biopool? Hier verschwimmt die Grenze dank perfekter Einbettung in die Gartenlandschaft. de.bio.top

© Biotop_iophotography

Dennoch gibt es ein paar grundlegende Dinge, die je nach Bauweise zu beachten sind: »Gemauerte Schwimmteiche benötigen bei gleicher Schwimmfläche weniger Platz als Teiche, die nur im Erdreich gegraben werden. Als Faustregel können zehn Kubikmeter Wasser pro Badegast gerechnet werden. Zusätzliche Filtertechnik minimiert die Größe der Regenerationszone. Grundsätzlich ist die Größe einer biologischen Badeanlage auf die Anzahl der Benutzer:innen abzustimmen. Dies ist sowohl beim Schwimmteich als auch bei Naturpools zu bedenken.«

Was beim konventionellen Pool mit Chlor und Chemie gelöst werden kann, also die Aufrechterhaltung der Wasserqualität trotz Dutzender Badegäste, ist beim Biopool oder Schwimmteich etwas heikler, wobei Biotop für Ersteren ein zweiteiliges Filtersystem entwickelt hat, dessen Ziel es ist, dem Wasser so viele Nährstoffe wie möglich zu entziehen. Denn: Ohne Nährstoffe fehlt Algen und Bakterien die Lebensgrundlage, das Wasser bleibt sauber und muss auch im Winter nicht abgelassen oder gewechselt werden.

Natürlich modern Ein Schwimmteich muss nicht immer danach aussehen. Regenerationszone und Becken dürfen auch eckig sein. de.bio.top

© Jürgen Skarwan

Das Filtermaterial sollte allerdings alle zwei bis vier Jahre erneuert werden, zudem empfiehlt die Expertin »den stundenweisen Einsatz einer UVC-Lampe, um die gute Wasserqualität noch stabiler zu halten.«

ROMANTISCHES ERSCHEINUNGSBILD INKLUSIVE

Biopools stehen optisch also in direkter Konkurrenz zu herkömmlichen Pools, da sie auf unsichtbare Filtersysteme setzen, die tief im Boden vergraben sind. Zudem lassen sie sich heute auch mit den gleichen Annehmlichkeiten wie klassische Pools ausstatten: »Erwärmung, Abdeckungen, Gegenstromanlagen, Lichtkonzepte und hochwertige Hölzer und Steine als Umrandung sind sehr gefragt«, erklärt Marion Hanek. Etwas anders sieht es beim klassischen Schwimmteich aus, dessen Erscheinungsbild natürlichen Biotopen besonders nahe kommt. Zu ihm gehört die sogenannte Regenerationszone, ein Bereich außerhalb der Schwimm- und Badefläche also, in dem Unterwasserpflanzen, Schilf und Co. für die natürliche Filterung des Wassers sorgen.

Fast wie Mutter Natur Ein gut angelegter Schwimmteich teilt gekonnt die Badefläche von der Pflanzenwelt, sieht dabei aber natürlich aus. de.bio.top

© Lorenz Masser Fotografie

Damit bietet ein Schwimmteich »über das ganze Jahr wechselnde Gartenbilder, die auch in der kalten Jahreszeit sehr reizvoll sind. Außerdem sind der geringe Energieverbrauch der Filtertechnik sowie die niedrigen Erhaltungs- und Wartungskosten von Vorteil.« Während die Pflege eines Naturpools mit dem Pflegeaufwand eines konventionellen Chlorpools zu vergleichen sei – wobei Wasserwerte messen und Chemikalien zusetzen entfällt –, dürfe man die Pflege eines Schwimmteichs mit der eines Blumenbeets vergleichen.

In beiden Fällen, Naturpool oder Schwimmteich, ist es also die gekonnte künstliche Gestaltung und Nachahmung natürlicher Filterprozesse, die für das ganz spezielle Badeerlebnis fernab von chemischer Reinigung sorgt. Das Spiel mit dem Wasser, die Philosophie seiner Reinheit und Schöpfungskraft – sie kommen zurück in die Gärten.

Für den LIVING Newsletter anmelden

* Mit Stern gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Anrede

Lifestyle & Genuss – das sind die zentrale Themen der Falstaff-Magazine. Nun stellen wir das perfekte Surrounding dafür in den Mittelpunkt. Das Ambiente beeinflusst unsere Sinneseindrücke – darum präsentiert Falstaff LIVING Wohnkultur und Immobilien für Genießer!

JETZT NEU LIVING 24/02