Salone del Mobile abgesgat
Stillstand in Mailand: Die wichtigste Möbelmesse, der Salone del Mobile, wurde aufgrund der Corona-Pandemie 2020 abgesagt. Was bedeutet das für die Teilnehmer aus der Designwelt? Wir haben uns umgehört und sind auf Verständnis und vorsichtigen Optimismus gestoßen.
01 . Mai 2020 - By Maik Novotny
Mailand muss weitermachen«, so der Appell von Bürgermeister Giuseppe Sala am 25. Februar dieses Jahres, als sich abzeichnete, dass der Salone del Mobile im April nicht würde stattfinden können. Denn schon im Februar war Norditalien das europäische Corona-Epizentrum. Man beschloss, den Großevent um zwei Monate auf den 16. Juni zu verschieben. Die Reaktionen der Designwelt reichten von Verständnis bis zu Protest.
Wir erachten es als menschlich unpassend, in dieser Situation konzeptuelle Neuheiten zu präsentieren, wenn viele unserer Geschäftspartner um ihre Projekte bangen.
Vollbremsung
Bald darauf zeichnete sich ab, dass auch dieser Termin nicht zu halten sein würde, als Covid-19 zur globalen Pandemie wurde. Als der Salone del Mobile am 27. März bekannt gab, dass der Event erst im April 2021 stattfinden würde, überraschte das kaum jemanden. Die wirtschaftlichen Konsequenzen waren unabsehbar, zumal der Salone mit seinen knapp 400.000 Besuchern einen Umsatz von 120 Millionen Euro verzeichnet, plus 250 Millionen Euro für Hotellerie, Gastronomie und Begleitprogramme. Eine Vollbremsung für viele, die sich monatelang auf den Höhepunkt des Designjahres vorbereitet hatten.
Bei den Organisatoren selbst übt man sich in Optimismus und betont, dass das 60. Jubiläum den Salone 2021 zu einem ganz besonderen machen werde. Auch einige der besonders hart getroffenen lokalen Designfirmen echoten die Durchhalteparolen des Bürgermeisters. »Wir sind entschlossen, nicht den Mut zu verlieren«, so das Familienunternehmen Minotti. »Wir werden bald wieder mit voller Kraft am Start sein und den Launch unserer Kollektion 2020 bekannt geben.«