© Pentatonic

Recycling-Möbel: Design ohne schlechtes Gewissen

Nachhaltigkeit liegt im Trend: nachhaltige Mode, nachhaltige Verpackung, nachhaltige Ressourcen-Nutzung. So weit, so gut. Aber funktioniert dieser Gedanke tatsächlich auch im Interior-Bereich? Wir haben nachgeforscht.

13.04.2021 - By Tamara Gaider

Recyclingmöbel aus gebrauchten Materialien oder sogar aus Müll – kann das wirklich noch als »Interior Design« durchgehen? Kann das tatsächlich modern, futuristisch oder sogar luxuriös aussehen? Was unmöglich klingt, ist tatsächlich schon längst Realität geworden – und sieht sogar alles andere als »Öko« aus.

Von Möbeln und Wohntextilien bis hin zu Design-Accessoires und Interieur fürs Badezimmer: Wir stellen einige Unternehmen vor, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet haben und deren innovativen Schöpfergeist wir bewundern.

Das deutsche Unternehmen Sandhelden ändert die Wahrnehmung von Sand, indem der natürliche Rohstoff im 3D-Druckverfahren in langlebige Objekte transformiert wird. Diese Kombination aus nachhaltigem Material und modernster Technologie revolutioniert die klassische Herstellung von Design- und Kunstobjekten.

Spezialisiert auf stylische Waschbecken und Badewannen, die aus dem 3D-Drucker kommen, und nach Kundenwünschen gefertigt werden, denken die »Sandhelden« aber schon an den nächsten Schritt: Künftig ist auch noch die Nutzung von Kohlenstoff und recyceltem Kunststoff für die Produktion geplant.

Das Berliner Unternehmen Pentatonic stellt Möbel und Design-Objekte aus Dingen her, die wir im Alltag einfach wegwerfen. So werden aus Handys, Einwegbecher oder PET-Flaschen echt stylische Sesseln, Besteck oder Tableware.

Die Vision, die das innovative Unternehmen antreibt: eine Zukunft mit einem funktionierenden Werkstoffkreislauf. Daran mangelt es nämlich nach wie vor. Besonders Konsumprodukte folgen fast oft dem linearen Verbrauchsprinzip, an dessen Ende die Entsorgung, also das Wegwerfen, steht. Lediglich ein Bruchteil der für die Produktion eingesetzten Materialien gelangt heute wieder in den Werkstoffkreislauf zurück. Das zu ändern, hat sich Pentatonic vorgenommen.

»Liv« kommt aus dem Dänischen und bedeutet »Leben«. Treffender kann der Name des Unternehmens also nicht sein: Denn bei liv interior dreht sich alles um nachhaltiges Design mit dem Ziel, das Leben und die Erde langfristig zu schützen. Generell kommen deshalb nur schnell nachwachsende Rohstoffe, recycelte Materialien oder biologisch angebaute Baumwolle zum Einsatz.

So werden Teppiche aus recycelter Baumwolle und teilweise sogar aus benutzen Plastikflaschen hergestellt. Alle Produkte werden außerdem von Hand hergestellt: liv interior will in Zeiten von Schnelligkeit und Massenwaren das traditionelle Handwerk erhalten.

Und auch auf eine faire Produktion kann man sich hier verlassen: liv interior arbeitet eng mit »GoodWeave« zusammen, einer Organisation, die sich dem Ziel verschrieben hat, illegale Kinderarbeit in der Textilindustrie zu beenden. GoodWeave auditiert alle unsere Lieferanten und Herstellungsorte. Sie überprüfen die Arbeitsbedingungen sowie die Arbeitszeiten und stellen sicher, dass keine Kinderarbeit in den Prozessen stattfindet.

Der skandinavische Einrichtungsspezialist, der für seine Design-Möbel, Leuchten,
Wohntextilien, Accessoires und Hästens Betten bekannt ist, hat mit seiner »Ocean Collecion« ein wichtiges Zeichen für eine nachhaltige Zukunft gesetzt.

Die »Ocean Collection« vom Scandinavian Design House ist eine Stuhl- und Tischkollektion aus Meeresschrott-Kunststoff, der innovative Lösungen zur Vermeidung der Verschmutzung der Weltmeere kombiniert – mit einer der renommiertesten Designerinnen des 20. Jahrhunderts, Nanna Ditzel.

Die Serie zeichnet sich durch ihre leichte Struktur mit wiederholten Lamellen und Metallrahmen aus, die für den Außeneinsatz hergestellt und getestet wurden.

Ein Sessel aus Colaflaschen könnte in Ihrem Esszimmer das absolute Highlight des nächsten Tischgesprächs werden: Denn der »111 Navy Chair« von Emeco wird aus exakt 111 Flaschen hergestellt. Dieses Recycling-Kunstwerk ist somit eine neue Version des Klassikers, den es auch schon in Alu und Holz gibt.

Erhältlich ist er in unterschiedlichen Größen, auch beispielsweise als Barhocker.

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