© Gubi

Kaum eine andere Möbelfirma versammelt derart viele zeitgenössische Klassiker unter einer Marke, wie der dänische Hersteller Gubi. Nun verstarb der Firmengründer Gubi Olsen. Er hinterlässt ein Imperium.

24.05.2023 - By Verena Schweiger

Bereits am 17. Mai verstarb Gubi Olsen 76-jährig in seiner Heimat Dänemark. Eine schlichte Meldung auf der Firmenseite und den sozialen Medien gab zu Wochenbeginn das Ableben »nach kurzer, schwerer Krankheit» des Gründervaters bekannt. Gubi Olsen ging ebenso leise, wie er gelebt hatte: in Stille und Zurückgezogenheit. Geschäftlich war der Däne hingegen äußerst umtriebig und schaffte innerhalb von drei Jahrzehnten – er zog sich 2001 aus der Leitung zurück – ein Imperium, das weit über die Grenzen Dänemarks das internationale Möbeldesign beeinflusste. Im vergangenen Jahrzehnt gab es kaum eine urbane Restaurant- oder Bareröffnung, in der nicht der bekannte »Beetle-Chair« zum Einsatz kam oder eine Gubi-Lampe gesichtet ward. Auch Spiegel, Couchtische und das legendäre »Grand Piano« Sofa sind tausendfach verkaufte, postmoderne Klassiker. 

Mit erst 20 Jahren, im Jahr 1967, legte Bjarke Gudmond Olsen gemeinsam mit seiner Frau Lisbeth den Grundstein für das Unternehmen. Gemeinsam designten sie Aluminiumcontainer in bunten Farben. Rasch erweiterte sich die Produktpalette um Polstermöbel, die ausgezeichnete Verkaufszahlen machten. Auch das Wiederauflebenlassen historischer Designs mit zeitgenössischen Adaptionen beherrschte der Firmnegründer exzellent. Gubi Olsen hatte stets einen globalen Anspruch. Die skandinavische Tradition und Herkunft blieb im Design sichtbar, jedoch schaffte Gubi einen ganz eigenen, unverkennbaren Ausdruck der Postmoderne. Die Produkte funktionieren ebenso als Solitär in eklektisch eingerichteter Umgebung, wie in zeitgenössich durchgestylten Interior-Designs. Seine Referenzen sourcte das Mastermind international. Das Französische Kino war ebenso Einfluss, wie die Ära von Napoleon Bonaparte. Die Stoßrichtung blieb stets der Zeitgeist und eine durchaus massentaugliche Ästhetik innerhalb des smart-luxury Segments. Ab 2001 übergab Gubi Olsen die Leitung schrittweise an seinen Sohn Jacob, der bis heute das Design-Imperium leitet. 

Das »Grand Piano» Sofa ist ein moderner Klassiker. 

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Die Couchtische und Spiegel der »Adnet» Serie sind Kassenschlager. 

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Gubi-Lampen sind Klassiker der Postmoderne. 

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Der »Pedrera Coffee Table» fehlt in kaum einer Designer-Wohnung. 

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Der typische »Gubi» Stil ist der Inbegriff des postmodernen Interior-Designs.

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