© Lanserhof_Dr. Christian Harisch

Lanserhof-Health-Resorts: »Man gelangt zu neuen Höhen«

Detox de luxe: Die Lanserhof-Health-Resorts sind eine Verbindung aus traditioneller Naturheilkunde und modernen medizinischen Erkenntnissen. Sie stehen für innovative Vitalmedizin und zeitgemäße Prävention und Regeneration. Designerin Victoria Beckham war zudem begeistert von der minimalistischen Architektur. Ein Gespräch mit Christian Harisch, dem Lanserhof-Geschäftsführer.

24.11.2020 - By Karin Cerny

MAN’S WORLD: Sie stammen aus einer Gasthausfamilie, seit 1998 sind Sie Lanserhof-Geschäftsführer und haben ausgehend von einem traditionellen Gesundheitszentrum in
Tirol ein modernes internationales Luxus-Health-Resort-Imperium geschaffen. Was muss ein Ort haben, damit man sich wohl fühlt?

CHRISTIAN HARISCH: Das Wichtigste ist die Atmosphäre und der Spirit. Beides kommt von den Menschen. Erst durch sie entsteht eine Stimmung, die unverwechselbar ist. Der Lanserhof ist ein Familienunternehmen, das ist  mir sehr wichtig. Unser gesamtes Team hat die Kurerfahrung selbst miterlebt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen die gleiche Qualität an Essen wie die Gäste. Wir begegnen uns auf Augenhöhe.

Wie streng geht es fastenmäßig zu? 
Wir sind ja kein Gefängnis; der Aufenthalt findet nach einer medizinischen Abklärung statt. Jeder Mensch ist anders. Man muss individuell entscheiden, was jemand braucht. Es gibt viele Gründe, um zu uns zu kommen. Ob man schlecht schläft oder Kummer hat. Manche wollen auch zunehmen. Es geht darum, innezuhalten und in sich hineinzuhören. Es gibt im Lanserhof allerdings keinen Alkohol, keinen koffeinhaltigen Kaffee, kein Weißmehl, keine Fruchtsäfte. Auch keinen Room Service. 

Stimmt es, dass man jeden Bissen 30-mal kauen soll?
Einspeicheln und Kauen sind eine wichtige Grundlage der Lanserhof-Kur. Der Verdauungsvorgang beginnt im Mund; man aktiviert die Körpersäfte. Es dient aber auch dazu, Achtsamkeit im Umgang mit Essen zu trainieren. Sich für den eigenen Körper Zeit zu nehmen.

»Architektonisch ist uns wichtig, dass man die natür­lichen Jahreszeiten möglichst hautnah miterleben kann.«

Christian Harisch, Lanserhof-Geschäftsführer

Worum geht es bei der medizinischen Untersuchung? 
Unser Konzept ist breit; es bedient alle Fragen zur Prävention und Regeneration. Wir operieren zwar nicht, aber bieten ein gesamtheitliches Gesundheitskonzept. Wir führen selbstverständlich auch komplette Check-ups durch, darunter unter anderem Magen- oder Darmspiegelungen. Wir sind nicht vorrangig für bereits erkrankte Menschen, sondern für alle und damit für vermeintlich gesunde Menschen da, die ihre Gesundheit erhalten und verbessern wollen. Das ist das beste Investment, welches man tätigen kann. Um nicht immer im Hamsterrad zu bleiben und nur zu machen, was andere von einem wollen, oder was der Job fordert. Die ersten drei Tage sind für viele Menschen erschreckend und schwierig. Man geht durch ein Tal, kommt aber danach zu neuen Höhen. 

Fällt es Männern schwerer, rechtzeitig eine Auszeit einzulegen?
Natürlich gibt es Ausnahmen, aber generell ist es doch so, dass Frauen mehr auf sich achten. Viele Männer sind bei uns, weil ihre Partnerinnen sie dazu drängen. Aber das Bewusstsein wächst. Früher war das Verhältnis drei Viertel Frauen zu einem Viertel Männer. Heute steht es nur noch bei 55 zu 45 Prozent. Männer werden körperbewusster. Das Gesundheitsverständnis nimmt generell zu.  

Apropos Vorsorge: Was sind Ihre Tipps, um im Winter das Immunsystem zu stärken?
Ich bin kein Arzt, das entscheiden unsere Experten vor Ort. Aber die Coronakrise zeigt, dass überwiegend Menschen, die fit sind und über ein starkes Immunsystem verfügen, bessere Voraussetzungen haben, eine Krankheit gut zu überstehen, als solche mit hohen Zuckerwerten oder Übergewicht. Ich kann nur jedem raten, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, mit einem Arzt zu sprechen, und in den Lanserhof oder in eine ähnliche Einrichtung zu gehen, um vielleicht schon heuer Maßnahmen zu setzen, von denen man langfristig profitiert. Es ist nie zu spät, seinen Weg zu ändern. Auch eine geringfügige Änderung kann einen wichtigen Beitrag leisten, es muss nicht plötzlich jeder zum Spitzensportler werden.

Detox liegt im Trend. Sind Ihre Gäste besser informiert als früher?
Wir merken sehr stark, dass die Wünsche unserer Kunden anspruchsvoller werden. Die Digitalisierung trägt dazu bei. Verschiedene Apps zählen schon jetzt die Schritte, messen die Herzfrequenz oder den Sauerstoffgehalt im Blut. Es werden Toiletten getestet, mit denen man aus dem Urin Gesundheitswerte ablesen kann. Es findet gerade eine Revolution statt: Die klassische Medizin wird sich radikal verändern. Da wollen wir vorne mit dabei sein. 

»Früher war das Verhältnis drei Viertel Frauen zu einem Viertel Männer. Heute steht es nur noch bei 55 zu 45 Prozent. Männer werden körperbewusster.«

Christian Harisch, Lanserhof-Geschäftsführer

Wie lange bleiben Ihre Gäste im Durchschnitt?
Zehn Tage. Unser Mindestaufenthalt ist eine Woche. Alles darunter würde gesundheitlich keinen Sinn machen. Wir haben sehr viele Stammgäste, die jedes Jahr wiederkommen. Deutsche und Österreicher sind, egal in welcher Einkommensschicht, seit der Kindheit daran gewöhnt, dass man eine Kur verschrieben bekommt. Aber auch hier findet gerade ein Wandel statt. Man erkennt, wie wichtig Eigeninitiative in der Vorsorge ist. 

Welche Aufgabe erfüllt die Architektur in den Lanserhof-Einrichtungen?
Wir glauben, dass sich Wohlbefinden darauf ausrichtet, wie die Umgebung ist und ver­suchen deshalb, das Augenmerk auf die Schönheit der Natur zu lenken. Wir haben am Tegernsee eine eigene Gärtnerei, wo man Dinge macht, die man vielleicht aus der Kindheit kennt, aber die man über die Jahrzehnte vergessen hat. Architektonisch ist uns wichtig, dass man die natürlichen Jahres­zeiten möglichst hautnah miterleben kann. Auf Sylt ist das Dach ganz traditionell aus Reet. Unsere Gebäude sollen als Teil der Landschaft wahrgenommen werden. Gerade in einer Situation, in der man sehr mit sich selbst beschäftigt ist, gibt einem das Ruhe und Halt.

Familiäre Stimmung

Der Innsbrucker Christian Harisch hat ein internationales Luxus-Health-Resort-Imperium geschaffen. Sein Motto: Die Atmosphäre und der Spirit müssen stimmen. 

Die Lanserhof-Hotels im Überblick

  • Das Stammhaus Lanserhof Lans befindet sich in Tirol. 2016 wurde es renoviert und durch den Neubau des Badehauses spektakulär erweitert. Die moderne Architektur bindet sich nahtlos in die atem-beraubende Alpenlandschaft ein. Naturbelassene Materialien und schlichte, harmonische Räume sind Bausteine einer gesundheits-fördernden Architektur. 
  • Der Lanserhof Tegernsee wurde 2014 eröffnet. Minimalistisch und hell anmutend, stammt er vom Architekten Christoph Ingenhoven und dem Landschaftsarchitekten Enzo Enea. 
  • Seit 2012 gibt es auch den ersten urbanen Lanserhof in Hamburg, der vor allem von ambitionierten Breiten- und Profisportlern gern genutzt wird. 
  • Im Juli 2019 hat im Londoner Shoppingparadies, dem Dover Street Market in Mayfair, der Lanserhof at The Arts Club eröffnet, der unter medizinischer Betreuung ein individuelles Fitnesstraining anbietet. 
  • 2021 ist die Eröffnung des Lanserhof Sylt geplant. Der Schwerpunkt liegt auf der kardio-logischen Rehabilitation bei akuten und chronischen Erkrankungen.

lanserhof.com

falstaff living
Folge Falstaff Living auf

Für den LIVING Newsletter anmelden

* Mit Stern gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Anrede

Lifestyle & Genuss – das sind die zentrale Themen der Falstaff-Magazine. Nun stellen wir das perfekte Surrounding dafür in den Mittelpunkt. Das Ambiente beeinflusst unsere Sinneseindrücke – darum präsentiert Falstaff LIVING Wohnkultur und Immobilien für Genießer!

JETZT NEU LIVING 24/03