© Lance Gerber / DesertX

Kunst soweit das Auge reicht – Projekt DesertX

Kunst braucht Luft zum Atmen, Kunst muss sich entfalten können und Kunst braucht Menschen, die sie jederzeit betrachten können. Die Wüste ist prädestiniert dafür, genau das zu leisten – und großen Fragen nachzuspüren.

15.04.2022 - By Moritz Weinstock

Sie zählen zu den lebensfeindlichsten Orten unseres Planeten und doch stehen sie auch sinnbildlich für den Anfang von Allem. Egal ob Eis, Sand und Fels – Wüsten faszinieren uns, weil es gerade ihre Kargheit ist, die uns besonders eindrücklich vor Augen führt, wie verletzlich der Menschen und wie fragil der Planet Erde ist. 

© Lance Gerber / DesertX

Gleichzeitig sind sie seit jeher auch umkämpfte Gebiete und natürlichen Barrieren, die Länder voneinander abgrenzen und zu territorialen Muskelspielchen verleiten. Der äußerste Süden Kaliforniens nahe der Grenze zu Mexiko ist eine jener Gegenden, die bis heute geprägt ist von unaufgearbeiteter Geschichte und aktuellen geopolitischen Herausforderungen. Das Spektrum reicht von der Vertreibung indigener Bevölkerungsgruppen, über Migration bis hin zu klimatischen Veränderungen durch den Klimawandel. 

© Lance Gerber / DesertX

Für die Gründer des DesertX Kunstprojektes, das aus der Stiftung »The Desert Biennial« heraus entstanden ist, gab es Gründe genug, die Wüste und speziell das Coachella Valley zum Ort ihrer großflächigen Ausstellung zu wählen. Mit dem Start im Jahr 2017 begann ein künstlerisches Mammutprojekt, bei dem die Werke von 16 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler als Dialogmittel eingesetzt werden sollten, um den Menschen die Besonderheiten von Wüsten und die Herausforderungen des Aufeinandertreffens unterschiedlicher Kulturen in ungewohnter Umgebung näherzubringen.

Die Wüste als Ausstellungsraum

Aus dem Konzept und der ersten, erfolgreichen Umsetzung, wurde eine über die Landesgrenzen hinaus bekannte und weltweit für Aufmerksamkeit sorgende Ausstellung, die sich seitdem alle zwei Jahre neu aufstellt. Die teilweise gewaltigen Installationen unter freiem Himmel sind dabei jederzeit frei zugänglich, die Anfahrt dorthin und die Wege zwischen ihnen bereits teil der Erfahrung »Kunst in der Wüste«. Durch die Pandemie erlebte das Projekt in den vergangenen Jahren, wie wichtig es ist, dass Kunst Gehör und Platz findet, um erlebt werden zu können. Während Galerien und Museen schlossen, gelang es den Veranstaltern das DesertX Projekts im Jahr 2021 trotz aller Herausforderungen durchzuführen.

© Lance Gerber / DesertX

Nun ist dazu ein rund einstündiger Dokumentarfilm entstanden, der tiefe Einblicke in die Arbeit und das Schaffen der 12 Künstlerinnen und Künstler liefert, die an der Ausstellung 2021 beteiligt waren. Der Film nimmt uns mit in Studios und Werkstätten in Ghana, Deutschland, Mexiko, Saudi Arabien, Kolumbien, Großbritannien, Guatemala und die USA. So erfährt der Zuschauer mehr über die Prozesse und Themen, welche die Kunstschaffenden untersucht haben, darunter die Indianer-Landback-Bewegung, den Klimawandel und Wasserrechte, die Geschichte feministischer Strömungen und die dringenden Probleme, mit denen das Leben der Schwarzen konfrontiert ist. 

Den Dokumentarfilm gibt es derzeit auf KCET zu sehen. Weitere Infos zum Projekt, finden Sie unter DesertX.org

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