Interior-ABC: Ethno
Im Interior-Bereich existiert eine ganz eigene Sprache, wenn es um Wohnstile und Einrichtung geht. Für den richtigen Überblick bietet LIVING nun das Interior-ABC, wo diverse Begriffe erklärt werden. Wir sind beim Buchstaben E und der Einrichtungsart Ethno angelangt.
06.10.2020 - By Katrin Ofner
Weltenbummler werden sich in dem Einrichtungsstil Ethno wiederfinden. Schon in den 70er Jahren war der Trend in der Mode beliebt und prägte unter anderem die Hippie-Zeit. Mittlerweile ist er mit seinen folkloristischen Mustern und Fransen im Interior-Bereich angekommen.
Was macht den Ethno-Stil aus?
»Ethno« ist die Abkürzung für Ethnologie. Es handelt sich dabei um die Volks- und Völkerkunde, die sich mit den Kulturen der weltweit rund 1300 ethnischen Gruppen und indigenen Völker befasst. Die Muster und Farben, die diesen Stil im Bereich Interior ausmachen, sind Verschmelzungen von traditionellen Volksstämmen aus der ganzen Welt, die harmonisch aufeinander abgestimmt sind.
Typisch sind vor allem Möbel, Stoffe und Accessoires, die an Reisen in ferne Orte erinnern. Arabische, indische oder afrikanische Prints zählen hier zu den am weitesten verbreiteten Vertretern der Ethno Muster. Im europäischen Ethno-Stil sind weitere Stilrichtungen zusammengeflossen.
Einzelstück-Feeling
Beim Ethno-Stil legt man viel Wert auf Handarbeit. Dadurch entstehen auch immer Einzelstücke, die stets einen ganz individuellen Look haben. Je nach Farben, Muster und Materialien kann der Stil von leicht rustikal bis sehr sophisticated wirken, sowie bunt oder sehr natürlich sein. Den edlen Ethno-Chic verkörpern etwa Hersteller wie Missoni, Etro und Kokon.
Materialien beim Ethno-Stil
Die Texture der einzelnen Accessoires und Möbel haben einen großen Wert beim Ethno-Stil. Eingesetzt werden Naturmaterialien wie Strick, Seide, Fell, Wollstoffe, Korb, Holz oder Leder. Eine ungekünstelte und möglichst handgearbeitete Oberfläche ist dabei wichtig. Die Fasern sollten rein natürlich gefertigt und gefärbt sein.
Farben im Ethno-Stil
Einst färbten die Handwerker der ursprünglichen Völker ihre Kunstwerke mit Erde, Pflanzen und anderen Naturstoffen. Die Farbpalette ist bis heute ein prägendes Detail beim Ethno-Stil. Braun, Dunkelgrün und Ocker, aber auch Gelb, Petrol und Rot- sowie Terrakottatöne werden gerne miteinander kombiniert. Sie erzeugen innerhalb der eigenen vier Wände Gemütlichkeit und Wärme. Insbesondere im Herbst holt man sich mit dem Stil den »Indian Summer« ins Haus. Ab und an lässt der Stil aber auch It-Pieces in kräftigen Farben, wie Violett oder Pink, zu, die als Hingucker dienen.
Muster des Ethno-Stils
Grafische Zickzackmuster, bunte Wax-Prints aus Afrika, Ikat-Muster aus Indondesien, bestickte Suzanis aus Zentralasien sowie das typisch türkische Kelim-Muster haben Einzug in die westlichen Wohnungen gefunden. Die Muster und Ornamente sind oftmals so unterschiedlich wie die Völker und Stämme dieser Welt. Doch genau das macht den Ethno-Stil auch aus. Wer zwischendrin ein wenig Abwechslung haben will, kann Accessoires in Animal-Prints wie Zebrastreifen oder im Leopardenmuster einsetzen.
Harmonisches Gesamtbild
Eine gewisse Farbe oder ein Muster sollten definitiv den Ton angeben und sich durch die komplette Einrichtung ziehen. Wilde Vermischungen bringen Unruhe hinein und wirkt meist überladen. Dennoch gilt: Mehr ist mehr, wenn es um die Dekoration geht. Der Stil lebt von der Kombination aus Urlaubserinnerungen und traditionellen Kunstgegenständen.
Wer sich erst vorsichtig an den Ethno-Stil herantrauen will, kann mit einem einzigen Möbelstüück in Erdfarben und einigen gemusterten Kissen den Ethno-Vibe in der Wohnung versprühen. Oder man setzt mit orientalischen Bildern und goldfarbener Deko Akzente.