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Female Tableware mit Petra Lindenbauer: »Töpfern ist ein kleiner Teil vom Gesamtprozess«

Noch nie war das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und natürliche Materialien so gefragt wie heute. Das gilt auch für den gedeckten Tisch. Deshalb ist handgefertigtes Keramikgeschirr nicht nur schön, sondern auch äußerst en vogue. Wir haben die Ton-Künstlerin Petra Lindenbauer zum Interview gebeten, ihre Kreationen wurden von »Taubenkobel«-Chefin Barbara Eselböck für LIVING fulminant in Szene gesetzt. Frühlingshafte Inszenierung für Dekor-Liebhaber mit stilsicherer Idee für das bevorstehende Osterfest.

15.03.2021 - By Katharina Reményi

Die Servietten schnell in die Keramikbecher gesteckt und bunte Bowls miteinander kombiniert. So könnte der Ostertisch bei den Eselböcks aussehen. Schüsseln und Schälchen in unterschiedlichen Formen auf einem Tisch sind für Keramikkünstlerin Petra Lindenbauer ein Ausdruck der Wertschätzung des Handwerks.

LIVING: Warum liegt handgefertigte Tableware aus Ton im Trend?
Petra Lindenbauer:
In der gehobenen Gastronomie, in Kochsendungen, Magazinen oder guten Kochbüchern sehen wir besondere Teller und Schüsseln. Das beeinflusst uns.

Wie viel Aufwand steckt hinter einem Teller?
Das Töpfern selbst ist ein relativ kleiner Teil des ganzen Prozesses. Es gibt sehr viele Fertigungsschritte rundherum, die wichtig sind. Dazu gehört neben dem Handwerk auch die Kommunikation mit den Kunden. Die ist sehr wichtig für mich, da ich jedes umfangreichere Service individuell fertige und nicht aus bestehenden Artikeln zusammenstelle.

Welche Formen sind für Sie interessant?
Aus welchen Formen sich ein Set zusammenstellt, hängt ganz von den Koch- und Essgewohnheiten der Auftraggeber ab. Bowls übernehmen meist den wichtigsten Part, also Schüsseln in tieferen und flacheren Ausführungen.

Nicht der klassische Teller?
Nein, unser Kochstil hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Der klassische Speiseteller oder bezeichnenderweise »Fleischteller« hat total an Bedeutung verloren. Kleine Schälchen und Tellerchen sind viel wichtiger geworden. Generell ist beim Geschirr alles kleiner dimensioniert, aber dafür gibt es vielfältigere Formen.

Wie hat sich unser Bezug zu Geschirr verändert?
Wir wertschätzen Dinge, die unseren Alltag ausmachen, weit mehr als früher. So gestalten wir unsere Umgebung bewusster und hochwertiger, die Corona-Zeit hat das noch verstärkt. Zur Work-Life-Balance gehört, sich Zeit zu nehmen für Individuelles, Schönes, selbst Ausgesuchtes. Und da gehört eben auch dazu, aus welchem Geschirr man isst.

Sie kreieren Geschirr für die Spitzengastronomie. Wie läuft die Zusammenarbeit ab?
Ich arbeite in enger Verbindung mit den Köchen, das Verhältnis ist sehr vertrauensvoll und gegenseitig wertschätzend. Es gibt viele Gemeinsamkeiten und Parallelen zwischen mir als Künstlerin und einem Koch, z. B. die Kreativität mit relativ vielen fixen Komponenten bzw. die Erwartungshaltung bei aller fachlichen Kompetenz, zeitnah kreative Höchstleistung zu erbringen!

BUNTE TONALITÄT

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Petra Lindenbauer

Bevor die Handwerkerin im Jahr 2010 ihr Keramikstudio in Stadtschlaining im Burgenland eröffnete, machte sie den Abschluss in Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Wien. Zuletzt stellte Petra Lindenbauer im Guozhong Ceramic Art Museum in Beijing (China) aus. Ihre Tableware findet sich unter anderem auf den Tischen des »Steirereck« in Wien oder im
Designhotel »Wiesergut«. petralindenbauer.at

Bitte zu Tisch

Tolle Tischinszenierungen gehen der »Taubenkobel«-Chefin Barbara Eselböck ganz leicht von der Hand. taubenkobel.com

Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 02/2021

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