© Durston Saylor ‚13

Die gemütlichsten Gastro-Hot-Spots für den Herbst

Wenn die Nächte länger werden, schlägt die Stunde ­der Gemütlichkeit. Das haben auch Bars und Restaurants erkannt. Sie setzen jetzt vermehrt auf Cosiness, Hygge & Co. LIVING hat für Sie die Best-Practice-Beispiele zum Gastro-Trend.

29.10.2019 - By Manfred Gram

Mit der Gemütlichkeit ist es so eine Sache. Jeder weiß, was gemeint ist und assoziiert sofort etwas damit. Behaglichkeit. Geborgenheit. Die mollige Wärme eines offenen Kamins. Aber eine allgemein gültige Definition für die Gefühle, die in einem hochkommen, wenn an einem Ort alles perfekt ineinandergreift, gibt es nicht. Die Dänen nennen es Hygge. Die Briten sagen Cosiness dazu. Und doch schwingt dabei noch so viel mehr an Facetten mit. 

Was sich allerdings mit einiger Sicherheit sagen lässt: Gemütlichkeit mit all ihren Spielarten steht momentan hoch im Kurs. Das hat – nicht ganz unerwartet – ein bisschen mit dem Spätherbst und Winter zu tun, die jetzt immer lauter an die Tür klopfen. Da igelt man sich ja prinzipiell gerne ein wenig ein und gibt sich dem Cocooning hin. 

Aber das – und hier kommt jetzt das nächste Indiz für die steigende Cosiness-­Aktie – tut man nicht mehr ausschließlich in ­seinen eigenen vier Wänden. Denn edle Bars und Top-Restaurants spielen in letzter Zeit die Gemütlichkeitskarte aus und setzen auf den Hygge-Trumpf, wenn es darum geht, ihre Lokale aufzumöbeln.

Ein gutes Beispiel dafür, wie das dann aussieht, ist die Londoner »Scarfes Bar«. Hier hat der schwedische Interior-Star Martin Brudnizki eine Art britischen Gentlemen’s Club eingerichtet, der an längst vergan­gene Zeiten erinnert. Offener Kamin, Vintage-Buchregal und Ohrensessel inklusive. 
 

Und selbst ein weltweit tätiges Gastro-Projekt wie die »Beefbar« erhöht in ihren Räumen den Comfi-Faktor, wie der neueste Zuwachs der Nobelkette in Paris zeigt. Das monegassische Innenarchitekten-Duo Humbert & Poyet hat hier mit viel Gefühl und noch mehr Samt aus den Räumen des legendären »La Fermette Marbeuf« einen Art-déco-Wohlfühlwahnsinn gezaubert, den ­man nicht verlassen möchte. 

Gegenbewegung

Verwundern tut diese neue Dichte chicer Cosiness nicht. Nachdem in den letzten Jahren alles im kühlen Industrial Chic »erstrahlte« und jedes zweite neu eröffnete Lokal mit Sichtbeton zugepflastert wurde, gibt es in der Gastroszene eine Gegenbewegung. Und die setzt jetzt eben auf weiche, einladende Samtsofas, Hochflorteppiche, wuchtige Fauteuils, warme Metalle wie Kupfer oder Messing und vor allem natürliche Materialien. Dazu gibt es nicht selten tiefe und satte Farbnuancen. Denn die können Wohlbehagen erzeugen. Von dort ist es dann nicht mehr weit zur Geborgenheit. Und wo man sich geborgen fühlt – so eine alte Gas­tro-Faustregel –, bleibt man länger sitzen. 

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Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 05/2019

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