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Nachhaltige Holzarbeit steht im Zentrum dieser in London arbeitenden Designer. Bei ihren Stücken spielt heimisches Material eine emotionale Hauptrolle.

13.11.2019 - By Sandra Keplinger

Back to Basics

»Wir hauchen umgestürzten Bäumen neues Leben ein«, beschreibt Sebastian Cox seine Werkstätte in Südost-London kurz und bündig. Bei den Möbeln, Leuchten und Accessoires, die aus dem Designstudio kommen, steht hochwertiges Holz im Mittelpunkt. Beim London Design Fes­tival bekam ein vom British Film Institute beauftragter Schreibtisch große Beachtung – und wird in Folge auch im Victoria & Albert Museum zu sehen sein. Das verdeutlicht, dass Cox und sein Team nicht als einfache Industrial Designer zu sehen sind – die Stücke sind zeitlos und von großem kreativen Wert: »Traditionelle Werte können auch radikal interpretiert werden. Wir nutzen die Vergangenheit ohne Nostalgie oder Sentimentalität und gestalten damit die Zukunft.« Erneuerbare Materialen haben im Atelier genauso großen Stellenwert wie heimisches Holz. »Unsere Vorfahren haben eine ­relativ begrenzte Palette an biologisch abbaubaren und nachwachsenden Rohstoffen ge­nutzt und kreativ eingesetzt«, erklärt Cox weiter. »Mit meinem Team will ich diese Material­geschichte neu beleben.«

Sebastian Cox

2010 schloss der Brite die University of Lincoln ab und gründete im selben Jahr sein Desigstudio, das mittlerweile auf ein siebenköpfiges Team angewachsen ist. sebstiancox.co.uk

Neue Kollektive

Matteo Fogale ist mehr als nur Designer. Seine kreative und strategische Energie fließt häufig in Kooperationen mit anderen Kreativen. So arbeitet er sowohl als Consultant als auch an eigenen Kollektionen mit Designern wie Joscha Brose und Laetitia de Allegri. Maßgeschneiderte Möbel wie der Tisch »Rue de Bac« für Pierre Yovanovitch in Paris zeigen seine stilistische Vielseitigkeit. Der aus Montevideo stammende Südamerikaner greift für seine Arbeiten gerne auf Materialien und Produktionsstätten seines Heimatkontinents zurück, um seine Handschrift zu unterstreichen. Auch die Liebe zu Uruguay findet immer wieder Einfluss in seine Werke. Für die London Design Fair kuratierte er beispielsweise eine Möbelausstellung, die von der ­Poesie der uruguayischen Dichterin Juana de Ibarbourou inspiriert wurde. »Es war interessant zu untersuchen, wie Designer abseits von physischen Einflüssen von einem ganz anderen Medium befruchtet werden«, so Fogale. »Die Formen und Farben entstanden rein aus Mangel an visueller Stimulation.«

Matteo Fogale

Seit 2001 hält sich der aus Uruguay stammende Designer in Europa auf. Er studierte Kunst an der Art School Leonardo da Vinci und graduierte an der IUAV University of Venice. 2013 zog er nach London, wo er unter anderem die Marke brose~fogale mitgründete. matteofogale.com

Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 05/2019

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