© Jan Hendzel

Designers to watch: Christophe Delcourt und Jan Hendzel

Nachhaltigkeit boomt - und damit einer der wichtigsten Rohstoffe. Zwei Kreative zeigen, wie wandelbar und unerwartet elegant Holz sein kann.

29.09.2021 - By

Eleganz der Natur

»Natur ist das erste Element in meinem Entwurfsprozess. Wenn man genauer hinsieht, findet man in der Natur so viele Formen, die sich auf Möbeldesigns übertragen lassen - die Farben, die Texturen, die Art und Weise, wie die Dinge vermischt werden können«, so der Pariser Christophe Delcourt über seinen Zugang zu Design. Er verbindet die rauen Materialien aus der Natur mit umso eleganterer Linienführung und schafft damit einzigartige Design-Objekte, die stets den starken Bezug zur Natur behalten. Den sonst geradlinigen Entwürfen verleiht Delcourt damit TIefe, Emotion und Wärme. Und wenn ihm das gelingt, ist das für den Designer, der ursprünglich seine Anfänge im Bühnenbild gemacht hat, schon die halbe Miete. Schließlich ist sein höchster Anspruch an sich selbst, der Natur, ihren Materialien und der traditionellen französischen Handwerkskunst mit seinen Entwürfen Tribut zu zollen: »Ich hoffe, meine Arbeit ist ein Zeugnis meiner Liebe für Materialien und meiner tiefen Bindung zur Handarbeit. «

Über Christophe Delcourt

Der Pariser Designer, geboren 1966, begann die Karriere im Schauspiel. Über das Fertigen von Bühnenbildern entdeckte er Design für sich. 1996 eröffnete er sein Studio und arbeitet heute unter anderem für Louis Vuitton.

Moderne Tradition

Bereits im Alter von 15 Jahren, als er eine Lehre zum Modellbauer machte, begeisterte sich der britische Design-Newcomer für seinen heutigen Werkstoff Holz. Damals allerdings fertige Hendzel noch keine Interieur-Objekte, sondern Formen für die Automobil- und Flugzeugindustrie.

Heute kreiert er in seinem eigenen Studio in Südlondon unverwechselbare Holzstücke. Ihre abgeschrägten, gerundeten und stabförmigen Details sorgen für ein nahezu schon skulpturales Erscheinungsbild. Im Entstehungsprozess trifft Tradition auf Modernes: Hendzel, der sich auf in Großbritannien heimische Materialien fokussiert hat, lässt bei seinem Handwerk tradtionelle Tischlertechniken mit digitaler Fertigung verschmelzen. So wird zum einen - etwa die runden Griffe an Kommoden oder Schreibtischen - von Hand gedrechselt, zum anderen aber auch mit programmierten CNC-Maschinen gefräst. Und gleichzeitig werden ganz nebenbei noch neue Methoden entwickelt, um unterschiedlichste Hölzer zu veredeln. 

© Jan Hendzel

Über Jan Hendzel

Der Absolvent der Produktdesign-Klasse der Central Saint Martin, gründete 2015 sein Studio im Süden Londons. Der Fokus: Die heimische Material-Palette, sprich die Bäume Großbritanniens, bestmöglich wertzuschätzen und einzusetzen.

Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 06/2021

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