Darling, ich bin bei Hermès!
Die ikonische »Kelly« und die »Birkin Bag« von Hermès gelten als Wertanlage und Prestigeobjekte. Ein cleveres Verknappungsmarketing trägt dazu bei, dass die Sehnsucht nach den Kulttaschen von Jahr zu Jahr wächst und die It-Bags auf Auktionen exorbitante Beträge erzielen. Im Wiener Dorotheum hat man am 29.3. die Möglichkeit, eine der begehrten Vintage-Pretiosen zu ersteigern.
24 . März 2022 - By Angelika Rosam
Künstliche Verknappung ist seit jeher eine Wunderwaffe – will man, dass sich ein bestimmtes Produkt als Objekt der Begierde entwickelt, so muss die Warteschlange lang sein. Je knapper also ein Produkt, als umso attraktiver nehmen es Kund:innen wahr – und dabei spielt Geld überhaupt keine Rolle. Bei Hermès war die Exklusivität von Anfang an der Schlüssel zum Erfolg – vor allem wenn es um die ikonische »Kelly« oder die »Birkin Bag« geht, die nach den berühmten Schauspielerinnen Grace Kelly und Jane Birkin benannt wurden. Beide Stücke lösen bei mancher Frau geradezu veritables Taschenfieber aus, viele sparen über Jahre dafür. Denn Kenner:innen wissen: Sie sind eine dauerhafte Investition, Prestigeobjekt und Wertanlage. Sie werden gesammelt, gerne vererbt und stehen für unaufdringlichen Luxus.
Die Exklusivität macht den Reiz
Die exklusive weibliche Klientel hat sich mittlerweile schlicht daran gewöhnt, Knappheit mit Verlangen zu assoziieren, denn keine der beiden It-Bags ist einfach zu ergattern. Bis zu achtzehn Monate und länger, besagen die offiziellen Wartelisten in den Stores – sofern man überhaupt auf eine dieser gelangt – für spezielle Anfertigungen, Farbwünsche und ein konkretes Modell. Doch die Möglichkeit, eines der begehrten Stücke im Kleiderschrank zu deponieren, macht die Stücke noch attraktiver. Wer Kontakte hat und bevorzugt wird, darf sich Glückskind nennen. Und auch wenn durch die Popularität von Secondhandplattformen, wie Vestiaire Collective die anstrengenden Steps beschleunigt werden, die Preise bleiben auch dort hoch und die Wertsteigerungen schlagen sogar jene von Gold um Längen.
Taschen als Wertanlage
Ab 8.000 Euro aufwärts werden die Taschen aus dem berühmten Barenia-Leder gehandelt, da befindet man sich aber für Hermès-Verhältnisse noch auf einem kleinen, unspektakulären Terrain. Je größer die Pretiosen ausfallen, desto mehr erhöht sich auch der Preis – ab einer Größe von 35 Zentimeter ist man mit rund 12.000 Euro dabei, wobei hier die unzähligen Farbvarianten (für manche Farben gibt es extremen Aufschlag) und Künstlervariationen noch nicht berücksichtigt sind. Werden die Kultstücke privat angeboten, so sind den Fantasiepreisen schier keine Grenzen gesetzt.