Mehrere Tonnen Wasser haben sich zwischen Jänner und Mai über dem Pavillon ergossen, wurden chemisch und biologisch gefiltert und in temporären Zisternen gesammelt. Nun wird es über handelsübliche Kunststoffrohre durch das Ausstellungsgebäude gepumpt und formiert darin Seen, Bäche und sogar kleine Wasserfälle auf dem Weg von einem Raum zum anderen. Ein Teil des Wassers wird dazu verwendet, die eigens angelegten Kräuterbeete automatisch zu bewässern. Schläuche führen durch den Raum, der Duft von Salbei und Lavendel liegt in der Luft.
»Wir Menschen haben heute ein ziemlich distanziertes Verhältnis zu Umwelt und Natur und wir sind uns der Tragweite unseres architektonischen und städtebaulichen Handelns nicht bewusst«, sagt Krogh. »In gewisser Weise ist dieser Pavillon nichts Besonderes, und das will er auch gar nicht sein. Er ist einfach nur eine Visualisierung dessen, was längst Selbstverständlichkeit sein sollte. Und weil wir dort noch nicht sind, gibt es als mentale Starthilfe ein sinnliches Erlebnis. Noch eine Tasse Tee?«
Tatsächlich ist der dänische Beitrag auf der diesjährigen Architektur-Biennale in Venedig, die coronabedingt vom 2020 auf 2021 verschoben werden musste, eines der wenigen Projekte, die positiv in Erinnerung bleiben. Irgendwie banal, keine Frage, aber dafür mit einem Erfrischungs- und Abkühlungsmoment behaftet, der den überhitzten, völlig verkopften Architekten gut tun würde.