Aus alt mach neu! Was Winzerhäuser alles können
Sie sind Kleinode, nicht vermehrbar, eine Challenge im Umbau und heiß begehrt. Oftmals liegen sie versteckt in den Weinbergen oder mitten in der Stadt. Jedes ist anders und hat seinen eigenen Charme – Winzerhäuser.
12 . September 2016 - By Walter Senk
Abend im Südburgenland. Die Sonne versinkt hinter den Weinbergen. Es herrscht eine fröhliche Stimmung auf der Terrasse des Kellerstöckls, wie die alten Winzerhäuser in dieser Gegend genannt werden. Der stolze Besitzer hat eingeladen, und man trinkt den fruchtigen Uhudler aus dem eigenen, 2000 Quadratmeter großen Weingarten. Die alte westungarische Weinanbautradition im Bezirk Güssing stammt noch aus der Monarchie. Allerdings nicht vom Eigentümer selbst, denn es wäre bei einem Zweitwohnsitz unmöglich, den Weingarten zu bewirtschaften. Jedoch: »Der Deal des Eigentümers mit dem Pächter des Weingartens ist locker und einfach«, meint Makler David Rader von der sReal Immobilienvermittlung in Oberwart: »Als Pacht ist eine gewisse An-zahl von vollen Uhudlerflaschen pro Jahr vereinbart. So ist das Südburgenland!« Die alten Winzerhäuser zu renovieren und zu erhalten, ist oftmals schon Aufwand genug. Nicht nur im Burgenland. Auch in der Steiermark, in Niederösterreich und selbst in Wien gibt es sie in unterschiedlichen Ausführungen: Sind sie reine Wirtschaftsgebäude, bestehen sie aus einem Jausenraum und Pressraum sowie einem Keller. »Sind sie ausgebaut und dienen nur Wohnzwecken, dann gibt es unterschiedlichste Ausführungen – von einfach bis de luxe«, so Rader.