Castell d’Encus

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Costers del Segre ist vielen Liebhabern spanischer Weine vielleicht noch nicht so bekannt, Insidern schon. Die westlich von Barcelona und Tarragona, unweit des berühmten Priorats im Landesinneren, gelegene Region ist ein noch schlafendes Kleinod, das aber nur darauf wartet wach geküsst zu werden. Das mag sich Raul Bobet, Weinmacher des mittlerweile hoch geschätzten Weinguts Ferret Bobet im Priorat und promovierter Önologe, auch gesagt haben, als er einerseits die höchst gelegenen Weinberge Kataloniens besuchte und dabei auf ein altes Anwesen stieß, ein ehemaliges Kloster eines Hospitaliter Ordens. Das erweckte in ihm großen Pioniergeist und er entschloss sich 2001 in diesen luftigen Höhen ebenfalls Wein zu erzeugen. Denn zum einen entdeckte er hier Weinberge mit alten Reben, Rebsorten, die in diesem kühlen Klima auf 800 bis über 1.000 Meter über dem Meeresspiegel fantastische Weine hervorbringen könnten und das aus z.T. aus für Spanien absolut unüblichen Rebsorten wie Riesling, Sémillon oder Pinot Noir, und zum anderen waren es von den Mönchen in Stein gehauene Gärbehälter aus dem 12. Jahrhundert, ein einmaliger Schatz um auf wiederentdeckte, traditionelle Art und Weise Wein zu erzeugen. 93 Hektar umfasst das Anwesen, davon sind allerdings nur 29 Hektar mit Reben bepflanzt. Denn zum Gelände gehört auch ein Wald, der einen wichtigen mikroklimatischen Einfluss auf die Traubenentwicklung ausübt. Bewirtschaftet werden die Parzellen nach strengen ökologischen Richtlinien, chemische Mittel sind absolut tabu. Überhaupt spielt der Respekt vor der Natur und die Nachhaltigkeit mit den Ressourcen der Erde eine wichtige Rolle im Denken und Weinmachen von Raul Bobet. Ein großes Anliegen ist dabei die Umwelt, Flora und Fauna, dieser einzigartigen Landschaft rund um das ehemalige Kloster der Nachwelt zu erhalten. Zu den alten Steinbottichen haben sich heute natürlich auch Stahltanks und große Holzfässer für die Vergärung und Lagerung gesellt, so dass Raul Bobet ganz individuell auf die Weine jeder einzelnen Parzelle eingehen kann. Aber im Zentrum stehen nach wie vor eben jene Gärgefäße, in denen die Mönche bereits vor 800 Jahren Wein bereitet haben. Das Portfolio der Weine ist schillernd und einzigartig, neben reinsortigen Rieslingen, Sauvignon Blancs, Sémillons, Pinot Noirs und Syrahs werden auch ein Schaumwein nach der Methode Ancestrale ohne Zusatz von Dosage aus Sauvignon Blanc und Sémillon hergestellt, ein Rose aus Merlot, und ein Bordeaux Blend in der klassischen Cuvée aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot. Die Weine von Castell d´Encus sorgen für Aufsehen, werden allerdings in begrenzten Mengen erzeugt, so dass sie teilweise schwer zu finden sind.

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