Das spektakuläre «Bürgenstock-Resort» ist auf gutem Weg, zu einer ebenso glanzvollen kulinarischen Destination zu werden. Exakt zwölf Restaurants thronen hoch über dem Vierwaldstättersee. Das beste heisst «RitzCoffier» – ein Zusammenzug der beiden Namen César Ritz und Auguste Escoffier. Der legendäre Hotelkönig und der stilbildende Meisterkoch wirkten 1873 zusammen im «Grand Hotel National» in Luzern. Das «RitzCoffier» ist im wunderbar renovierten Bürgenstock-Palace untergebracht, in der nostalgisch verklärten Kulisse einer historischen Hotelküche mit authen-tischem Feuerherd und kunstvoll drapierten Kupferpfannen. Drei-Sterne-Koch Paul Haeberlin von der «Auberge de l’Ill» im französischen Elsass amtete als Coach. Sein Schüler Bertrand Charles ist der kongeniale Küchenchef. Bei unserem Besuch servierte er uns keine Haeberlinklassiker wie die Gänseleberterrine, das Schneckenfrikassee oder das im Heu gegarte Ribelmaishuhn. Charles punktete mit eigenen Kreationen wie einem Graved Zander mit Kaviar aus Frutigen, gegarten Austern auf einer Blumenkohlsuppe, einem perfekt gebratenen Turbotschnitzel auf einer hinreissenden Hummerbisque mit glacierten Schwarzwurzeln oder einem vollendeten Rehrücken in einer Kirschenkruste mit Artischocken und einem Wildjus, der tiefgründiger nicht hätte sein können. Am schönsten erreicht man das Restaurant auf dem Bürgenstock mit Schiff und Zahnradbahn. Die spektakuläre Anfahrt wird zu einer szenisch grandiosen Einstimmung in den zu erwartenden Hochgenuss, und die Rückfahrt über den nachtschwarzen See (die letzte Bahn mit Schiffanschluss geht um 23.20 Uhr) in die lichtergesäumte Bucht von Luzern ersetzt jedes noch so exquisite Friandise.