Die Sieger.

Die Sieger.
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»Best of Gold«: Eine Prämierung für den Frankenwein

Nahezu 50 Verkosterinnen und Verkoster haben die besten Weine der fränkischen Landesweinprämierung getestet.

Als während der abendlichen Preisverleihung in Würzburgs Museum »Kulturspeicher« das Geheimnis um die Sieger gelüftet wurde, gab es viele »Ahhs« und »Ohhs«, auf der Bühne fanden sich gleichermaßen freudstrahlend Routiniers und Jungtalente, und nicht zuletzt die weingeographischen Ränder Frankens machten mit einem stattlichen Resultat auf sich aufmerksam.

So konnte beispielsweise Armin Heilmann aus Michelstadt für seinen glockenklar fruchtigen Sankt Laurent einen der beiden Rotwein-Preise ganz in den Nordwesten Frankens entführen. Auch der zweite Rotwein-Preis, derjenige für den besten Spätburgunder, ging in eine Region, die man in dieser Kategorie nicht ganz vorn erwartet hätte: zum Weingut Ernst Popp nach Iphofen am Steigerwald.

Knappe Entscheidungen

Zu den geographischen Entdeckungen gehört auch die fränkische Saale. Von dort und aus dem Ramsthaler Weingut Baldauf kam einer der beiden geteilten Sieger in der Kategorie Bukettsorten, eine Scheurebe. »Der Bewertungsabstand von einem nominierten Wein zum anderen ist häufig nur ein Wimpernschlag«, umriss Probenleiter Hermann Mengler die Tatsache, dass die Entscheidungen oft denkbar knapp ausfielen. In drei Kategorien wurden sogar wegen Punktegleichstand jeweils zwei Sieger benannt.

Auch altbekannte Namen finden sich in der Siegerliste: Das Bürgerspital durfte sich in seinem Jubiläumsjahr (700 Jahre) über den Sieg in der Kategorie »edelsüß« freuen, Horst Sauer nahm einen Preis für sein Riesling GG aus dem Escherndorfer Lump entgegen, während Rainer Sauer mit seinem Ortsriesling in der Rubrik »Kabinett Frucht« erfolgreich war.

Ein Südtiroler mischt die fränkische Weinwelt auf

Bei den Silvanern ging der Preis bei den leichten Weinen der Kabinett-Liga ebenfalls an einen renommierten Betrieb: das Weingut Störrlein und Krenig aus Randersacker. Besonders bemerkenswert war bei der fränkischen Königsdisziplin Silvaner der Sieg der Genossenschaft Divino Nordheim-Thüngersheim in der Kategorie »Premium«: Dieser spontan im großen Holzfass vergorene Wein schlug einen merklich anderen Ton an als die meisten anderen Weine – mutig und gekonnt. Und der Wein besitzt eine Geschichte: Seit zwei Jahren ist mit dem Südtiroler Sieghard Vaja ein neuer Kellermeister bei der Genossenschaft tätig. Ein junger Mann, der bereit ist, Frankens Weinwelt zum Überdenken alter Glaubenssätze zu bewegen.

Die »Best of Gold«-Sieger

  • Kategorie I, Rotwein-Cuvée
    2013 Michelbacher Steinberg Saint Laurent QbA Weingut Armin Heilmann, Michelbach
  • Kategorie I, Rotwein Burgunder
    2013 Spätburgunder R Spätlese Weingut Popp, Iphofen
  • Kategorie II, Kabinett
    2014 Randersacker Marsberg Silvaner Alte Reben QbA Weingut J. Störrlein und Krenig, Randersacker
  • Kategorie II, Kabinett Frucht
    2015 Escherndorfer Riesling VDP.Ortswein QbA Weingut Rainer Sauer, Escherndorf
  • Kategorie III, Premium
    2014 Eibelstadter Kapellenberg Silvaner Spätlese Weingut Max Markert, Eibelstadt
  • Kategorie III, Premium Frucht
    2015 Segnitzer Pfaffensteig Riesling Spätlese Weingut Kreglinger, Segnitz
    2014 Escherndorf am Lumpen Riesling VDP. GROSSES GEWÄCHS Weingut Horst Sauer, Escherndorf
  • Kategorie III, Premium Aroma
    2015 Scheurebe QbA Weingut Baldauf, Ramsthal
    2015 Sommeracher Katzenkopf Traminer Spätlese Weingut Zehnthof, Sommerach
  • Kategorie III, Premium Holz
    2014 Nordheimer Vögelein Silvaner Spätlese DIVINO Nordheim Thüngersheim e.G.
    2013 Stettener Stein Silvaner Grenzstein QbA Weingut Höfling, Eußenheim
  • Kategorie IV, Edelsüß
    2008 Würzburger Abtsleite Rieslaner Beerenauslese Weingut Bürgerspital zum Hl. Geist, Würzburg
Ulrich Sautter
Ulrich Sautter
Wein-Chefredakteur Deutschland
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